Daniel Johannsen

Daniel Johannsen
(c) Marcel Plavec

 

„Geht es darum, (deutschsprachige) Texte Musik werden zu lassen, markiert Daniel Johannsen derzeit den Gipfel sinnlicher Sinnvermittlung.“ So hymnisch rezensiert die Leipziger Volkszeitung die CD 360° Hugo Wolf, die der gebürtige Wiener gemeinsam mit dem Pianisten Andreas Fröschl vorlegte. Nach der Ausbildung zum Kirchenmusiker studierte der Tenor bei Margit Klaushofer und Robert Holl in Wien Gesang; er war Meisterschüler von Dietrich Fischer-Dieskau, Christa Ludwig sowie Nicolai Gedda und ist Preisträger des Bach-, Schumann-, Mozart-, Hilde-Zadek- und Wigmore-Hall-Wettbewerbs.

Als einer der meistgefragten Evangelisten und Bachinterpreten gastiert Daniel Johannsen in den großen Musikzentren Europas, Nordamerikas, Japans und des Nahen Ostens und sowie bei zahlreichen Festivals (Beethovenfest Bonn, Enescu Festival Bukarest, Bachwoche Ansbach). Er musizierte unter der Leitung von legendären Dirigenten wie etwa Sir Neville Marriner, Nikolaus Harnoncourt, Philippe Herreweghe und René Jacobs, zudem mit Israel Philharmonic, der Staatskapelle Dresden oder den Wiener Philharmonikern. Eine besonders innige künstlerische Freundschaft verband ihn mit dem 2018 verstorbenen Enoch zu Guttenberg; Auftritte u. a. in der New Yorker Carnegie Hall und im Großen Saal des Moskauer Tschaikowsky-Konservatoriums geben davon Zeugnis. Daniel Johannsen ist Stammgast der St. Galler Bachstiftung und der Nederlandse Bachvereniging („All of Bach“).

Auf der Bühne ist der lyrische Tenor, den Engagements etwa an den Münchner Gärtnerplatz, die Oper Leipzig, die Volksoper Wien oder das Theater Bonn führten, mit Mozart-Partien, mit Werken des Barock, des 20. Jahrhunderts und der Moderne, aber auch in einigen Operettenrollen zu erleben. Liederabende mit der ganzen Bandbreite des deutschen Repertoires (aber auch mit englischen und französischen Kompositionen) bilden einen Schwerpunkt in der Tätigkeit des Sängers, der mit Pianisten wie Jörg Demus, Graham Johnson und Kristian Bezuidenhout zusammenarbeitet. An die 60 CDs, zumeist von Rundfunk und Presse hochgelobt, dokumentieren seine Arbeit. Zuletzt erschien mit Klaus Simon (Klavier) bei Naxos eine Aufnahme mit Liedern des Spätromantikers Erich J. Wolff, die für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert wurde.

2024/25 stehen u. a. eine Konzertserie mit Lars Ulrik Mortensen bei der Nederlandse Bachvereniging, Aufführungen von Bachs „Matthäus-Passion“ unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann in Hamburg und Stuttgart sowie unter David Chin beim Bachfest Malaysia auf dem Programm. Daniel Johannsen debütiert als Male Chorus in Brittens „Rape of Lucretia“ bei der Opera Factory Freiburg und singt unter Jörg-Peter Weigle in der Berliner Philharmonie erstmals den Johannes in Franz Schmidts Oratorium „Das Buch mit Sieben Siegeln“. 

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